Donnerstag, 21. Februar 2013

Schlaf gut, lieber Manu...

Kompaktschlafsack
"Gut' Nacht, ihr hohen Berge. Gut' Nacht du rauschender Wald. Gut' Nacht du plätschernden Bach" So könnte der Gute Nacht Dialog ganz im "Walton"-Stil lauten bevor ich mich in meinen mollig warmen Schalfsack kuschele. Erholsamer Schlaf ist enorm wichtig wenn man so eine Tour wie ich sie plane auch durchstehen will. Es gibt nichts schlimmeres als eine anstrengende Wanderetappe unausgeschlafen mit Augenringen so gross wie Kaffeetassen zu beginnen. Wer friert hat verloren, denn es gibt nichts was den Schlaf mehr beeinträchtigt als frieren. Die Nächte im Alpenraum können auch im Sommer mitunter recht kühl werden. Dass die Temperaturen auch im Juni oder Juli in den höheren Lagen des Nächtens zum Gefrierpunkt hin wandern und die Landschaft am nächten Tag mit einer weissen Schneeschicht gezuckert kann einem durchaus widerfahren. Wer dann einen kältetauglichen Schlafsack sein Eigen nennt kann den plötzlichen Winterzauber am nächsten Tag in in vollen Zügen geniessen. Aber was bedeuten eigentlich die Temperaturangaben für Schlafsäcke?
Eine schon mal vorneweg. Einen guten Schlafsack der einen auch um den Gefrierpunkt herum warm hält bekommt man nicht für 30.- sFr. beim Discounter. Solche Schlafsäcke ind allenfalls für den Hüttengebrauch oder ein OpenAir tauglich. Allerdings habe ich die Erfahrung gemacht dass ich in meiner 29.90.- easyCamp Mummeltüte sogar in einer angenehm warmen Augustnacht gefrohren habe. Wenn man also mit dem Zelt in den Bergen unterwegs ist sollte man für ein vernünftiges Produkt schon 150-200 .- sFr. in die Hand nehmen. Dabei ist es wichtig dass man die Temperaturangaben der nächtlichen Kuschelschläuche in spe versteht.
Schlafsack im 19. Jahrhundert

Üblicherweise werden drei Temperaturen angegeben. Die Komfort-, die Grenz- und die Extremtemperatur. Der Komfortbereich bezieht sich auf die Norm-Frau. Frau Norm ist 25 Jahre alt, wiegt 60kg und ist 1,60 m gross. Bei der ersten angegebenen Temperatur fühlt sich Frau Norm noch komfortabel wohl im Schlafsack. Bei meinem Schlafsack ist das z.B. 1°C. Diese Temperatur sollte auch als Referenz bei der Schlafsackauswahl herangezogen werden. Es ist die Temperatur bei der eigentlich noch niemand frieren sollte, ausser man ist ein "bsunderer Gfrörlig".
Die zweite Angabe, bei mir z.B. -5°C, betrifft den Standard-Mann. Herr Standard ist 25 Jahre alt, wiegt 70kg und ist 1,73 m gross. Er wird es bei dieser Temperatur noch mollig warm haben. Schlafen wird er aber trotzdem nicht können, denn Frau Norm wird ihm unablässig bewusst machen dass sie im gleichen Schlafsackmodell bereits schon kalte Füsse hat. Wenn Frau Norm und Herr Standard beim Schlafsackkauf gut aufgepasst haben, können die zwei Mummeltüten über den Reissverschluss gekoppelt werden. Frau Norm kann sich nun an Herr Standard kuscheln und friert nicht mehr und Herr Standard freut sich ohnehin wie ein Smilie. Erstens darf er mit Frau Norm kuscheln und zweitens kann er nun endlich in Ruhe schlafen.
Wenn es jetzt draussen noch kälter wird kommt die dritte Temperatur zum Zug. Die Extremtemperatur, bei mir -22°C, beschreibt den Bereich bei dem Frau Norm gerade noch die Frostnacht überlebt. Allerdings besteht die deutliche Gefahr dass man unterkühlt. Diese Temperatur dar keinesfalls als Richtwert für den Schlafsackkauf gelten sondern stellt die unterste Grenze dar bevor es lebensgefährlich wird.
Eine weitere Temperatur wird ebenfalls manchmal angegeben und beschreibt den Bereich an dem man anfängt zu schwitzen. Bei meinem Schlafsack sind das 22°C. Allerdings ist dieser Bereich auch nicht so wichtig, da man den Schlafsack einfach öffnen sollte wenn man zu warm hat. Man merke also, von all den angegebenen Temperaturen ist die erste, die Komfortzone, die aussagekräftigste.

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