Freitag, 1. März 2013

Die Sache mit dem Fliegen

Ein wenig Bedenken hatte ich schon als ich meinen Quadrukopter für die Flugaufnahmen kaufte. Wie lärmig wird die ganze Fliegerei wohl werden? Wie gross wird der Einfluss auf die Umwelt sein, wenn ich mit dem Gerät im Gebirge umherfliege? Wie werden die Leute wohl auf das komische Teil reagieren? Mittlerweile habe ich meine ersten Erfahrungen im Tal machen können und diese waren durchwegs positiv.

Es ist wirklich kein alltäglicher Anblick, diese kleine, weisse Drohne mit den vier Propellern und der Kamera die unten dran hängt. Man könnte meinen dass sie einen unerträglichen Lärm macht wenn man sie abheben lässt. In Wirklichkeit ist der Geräuschpegel erstaunlich gering. Auf "Reiseflughöhe" hört man sie am Boden kaum noch. "Es tönt wie ein Bienenschwarm" hat einmal ein interessierter Passant gesagt, als ich zum Landeanflug ansetzte. Tatsächlich hatte diese Aussage etwas an sich. Nur dass mein Bienenschwarm nicht stechen kann. Selbst zwei Terrier, die zusammen mit Herrchen und Frauchen an mir vorbei spazierten, waren von der startenden Drohne herzlich wenig beeindruckt. Der Schnee war offensichtlich interessanter. Vor allem wenn dieser als Schneeball zusammen gepresst durch die Gegend flog. Herrlich!!
Ausnahmslos alle Passanten waren mehr oder weniger an der Drohne interessiert. Keiner fühlte sich auf irgend ein Art und Weise belästigt. Lustigerweise scheint der Quaddi vor allem auf ältere Menschen eine grosse Faszination auszuüben. Schon mehrmals wurde ich von Pensionierten angesprochen und aktiv über das wunderliche Gerät ausgefragt. Die Frauen fanden den Phantom meist niedlich, die Herren waren vor allem von der Technik fasziniert. Lediglich ein Milan, der seinen Wohnsitz offensichtlich ganz in der Nähe meines Trainingsplatzes bezogen hat, flog ein, zwei Mal in grossen Abstand um den ferngesteuerten Bienenschwarm herum. Offensichtlich wurde der Quaddi als Eindringling angesehen. In keiner Weise versuchte der Milan jedoch einen Angriff zu starten. In diesem Falle genügte es einfach zu landen um die Situation zu bereinigen. Bei weiteren Flügen verlagerte ich mein "Revier" einfach etwas in eine andere Richtung und die Sache war gegessen. Offensichtlich bin ich zufälligerweise zu nah an seinem Horst vorbeigefräst. Solche Situationen könnten sich im Gebirge durchaus wiederholen. Da so ein Quadrukopter jedoch von einem Greifvogel eher als Konkurent denn als Beute betrachtet wird, ist ein direkter, unvermittelter Angriff sehr unwarscheinlich. Eher wird der Vogel zuerst um den Eindringling kreisen und versuchen ihn mit Schreien zu vertreiben. Wenn unverzüglich zur Landung angesetzt und auf weitere Flüge in diesem Gebiet verzichtet wird, kann ein Luftkrieg verhindert werden. Natürlich sollte man den Himmel schon vor dem Start auf Vögel absuchen und bei besetztem Luftraum auf gänzlich auf das Fliegen verzichten.
Ich bin sehr zuversichtlich dass die Fliegerei mit dem Quadrukopter in den Bergen weder Mensch noch Tier negativ beeinflussen wird. Vorausgesetzt man begenet diesen mit dem nötigen Respekt.

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